Ein Chronogramm ist ein Sinnspruch oder eine Inschrift, meist in lateinischer
Sprache, bei der alle darin vorkommenden Buchstaben, die zugleich römische
Zahlensymbole sind (I, V, X, L, C, D, M), addiert die Jahreszahl des Ereignisses
ergeben, auf das sich der Text des Chronogramms bezieht. Es werden alle
Zahlenwertbuchstaben entgegen der sonst üblichen Zählmethode einzeln erfasst,
eine Subtraktion des kleineren vom größeren Zahlenwert erfolgt nicht. Die
Zahlensymbole werden meist hervorgehoben, etwa durch Erhöhung oder Verdickung
der Buchstaben bzw. durch farbliche Abhebung mittels Rötung oder Vergoldung.
In der Antike waren Chronogramme noch nicht bekannt. Sie kamen im Mittelalter
auf und waren besonders in der Barockzeit beliebt. Ihre Blütezeit erlebte die
Chronogrammatik in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Anwendung dieser
Verschlüsselungstechnik breitete sich in ganz Europa aus und wirkt bis in die
Gegenwart nach. Chronogramme werden an Bau- und Kunstdenkmälern (an
sakralen und profanen Bauwerken, Gedenksäulen, Epitaphen, Kirchenglocken,
Orgeln, Sonnenuhren), auf Münzen und Medaillen sowie in Hand- und Druckschriften
angebracht.
Was ist ein Chronogramm?
Spuren
Chronogramme in
Aachen